KrybeN · @KrybeN_cs
11th Aug 2019 from TwitLonger
Mein Statement zur aktuellen Situation.
Am 03.07.2019 hat FACEIT mich von ihrer Plattform ausgeschlossen und wirft mir damit vor, FACEIT-Punkte gestohlen und Match Fixing begangen zu haben.
Um ehrlich zu sein, waren die letzten Wochen, als Folge dieses Vorwurfs, schrecklich für mich. Ich und Menschen die mir nahe stehen, haben viel Hass erfahren und Gewaltandrohungen waren kein Einzelfall.
Und das Alles, obwohl die Richtigkeit des Vorwurfs nicht bestätigt ist und auch nur eine Sichtweise bis jetzt vertreten ist.
Deshalb möchte ich euch im folgenden Statement meine aufrichtige Sichtweise des Vorfalls berichten. Ich bitte darum, die Fackeln und Mistgabeln für einen Moment beiseite zu legen und mir mit offenem Ohr zuzuhören.
Mein Ziel ist nicht euch davon zu überzeugen, dass meine Sicht die einzig richtige sei.
Ich hoffe irgendwo, dass ihr durch die neu gewonnene Transparenz die Möglichkeit habt euch eine objektive Meinung bilden zu können in der beide Sichtweisen berücksichtigt werden. Aber am meisten geht es mir darum loszuwerden, was mir auf dem Herzen brennt.
Vorweg: Ich versuche so transparent wie nur möglich zu sein. Ich kann nicht über genaue Prozentangaben/Zahlen sprechen, weil dies gegen den Vertrag ist, sorry.
Am besten fange ich dabei am Anfang an, wobei ich versuchen werde, mich kurz zu halten.
Oft wird erwähnt, dass ich meine Projekte vor esportal, GCG & GPL in den Sand gesetzt habe:
Zu GCG:
Als ich mich bei GCG engagiert habe war es mir wichtig, im direkten Kontakt mit der Community zu stehen. Ich habe mir immer die Vorschläge und Kritikpunkte zu Herzen genommen und mein bestmöglichstes getan um diese auch durchzusetzen.
Meine Aufgabe bestand darin Server aufzusetzen, Live Support auf dem Teamspeak zu gewähren und User bei ihrer Bewerbung, anhand von Kommentaren der Profispieler, in eine passende Division einzuteilen.
Da ich für viele der Ansprechpartner bei Kritik und Vorschlägen war, war ich am Ende oft derjenige der dafür verantwortlich gemacht wurde, wenn diese nicht umgesetzt wurden und Sachen, wie zum Beispiel die Vetternwirtschaft, weiterhin gepflegt wurden.
Nüchtern betrachtet ist dieser Rückschluss verständlich, da ich über die Problematiken bescheid wusste, aber trotzdem vieles unverändert blieb; aber woher sollte man als User auch wissen, ob ich mich, für die Vorschläge eingesetzt habe, damit aber keinen Erfolg hatte oder ob ich diese einfach ignoriert habe.
Damals allerdings habe ich es sehr emotional aufgefasst, als eine Art Angriff gegen mich als Person empfunden und oftmals pampig reagiert. Zurückblicken tut mir das leid. Auch, wenn es sich nicht mehr ändern lässt, konnte ich dafür einiges dazulernen und mich als Mensch weiterentwickeln. Mitte November informierte Tahsin mich darüber, dass er gerne einen Neustart versuchen möchte und FACEIT ihn angeboten habe, die German Pro League auf FACEIT zu leiten. Ich sicherte ihm zu, dass er meine Hilfe bekommen würde. Kurz darauf habe ich auch GCG verlassen. Auslöser dafür war eine diskussion mit der Projektleitung, in der mir ein weiteres Mal klar gemacht, wie wenig meine Meinung wert war, weswegen ich für mich auch keine Zukunft mehr bei diesem Projekt gesehen habe und es letztendlich verlassen habe.
Zu GPL:
Bei der GPL hatte ich endlich eine eigene Stimme, die sich auch angehört wurde. Wir haben das Feedback der Community welches wir von unserem vorherigen Projekt hatten so gut wie möglich bei der GPL umgesetzt. Zwar haben wir die Grundstruktur die uns von FACEIT vorgegeben wurde behalten, jedoch dies so gut wie möglich an das Feedback angepasst. Die GPL wurde zu dem Vorreiter für Hubs auf FACEIT, jeder HUB orientierte sich an der GPL. Teilweise wurden unsere Regeln in ein Übersetzer geworfen und von anderen Hubs kopiert. Als esportal im Dezember mit dem Konzept von esportal DACH auf mich zukam, war mir schnell klar, dass ich mit meinem Team ein teil davon sein möchte. Es wäre der nächste schritt mit der Unterstützung einer professionellen Organisation die Talentförderung in Deutschland endlich voranzutreiben. Zu dem Zeitpunkt war die GPL auf ihrem hoch. Ich würde also nicht behaupten, dass ich die GPL verlassen habe, weil sie nicht erfolgreich war. Wir haben die GPL verlassen, weil wir bei esportal mehr Potential gesehen haben.
Der FACEIT Bann:
FACEIT hatte einen Vertrag mit der Firma hinter GPL. In diesem Vertrag wurde festgelegt, dass FACEIT einen bestimmten prozentualen Anteil der monatlichen Einnahmen die durch die Abonnements des GPL Hubs entstehen, erhält. Die restlichen Prozent gingen als Geldbetrag an die Firma hinter der GPL. Dieses Geld haben wir immer in die GPL reinvestiert. Uns war es von Anfang an wichtig lukrative Preise anbieten zu können, weswegen wir als erstes immer in Preise investiert haben. Da wir aber mehr als nur eine "Matchmaking Plattform" anbieten wollten, haben wir uns noch vor dem offiziellen Start der ersten GPL Season dazu entschlossen auch einen Teamspeakserver anzubieten. Also habe ich von meinem eigenen Geld eine Teamspeaklizenz für ca. 200 Slots und den dazugehörigen VServer erworben. Ebenso habe ich die Domain gpl.gg & germanproleague.de zusammen mit einem Webserver erworben.
Da wir zu dem Zeitpunkt noch nicht live mit dem Projekt waren, also keine einnahmen hatten, habe ich vorgeschlagen dies vorläufig von meinem eigenen Geld zu bezahlen und dann später, wenn wir Geld über haben, in Rechnung zu stellen.
Im Dezember wurden wir von esportal kontaktiert. Wir waren von dem Konzept überzeugt und sagten esportal zu. Da GPL bzw. FACEIT in direkter Konkurrenz zu esportal steht haben wir nicht weiter an der GPL gearbeitet. Jedoch lief der Vertrag zwischen FACEIT und der Firma hinter der GPL weiter.
Zu dem Zeitpunkt wurden leider immer noch nicht meine Ausgaben beglichen und es sind weitere kosten entstanden. Für die GPL Seite habe ich ein Wordpress Template erworben, ebenso bin ich für die Vergütung der Admins eingesprungen, da für mich von Anfang an sehr wichtig war, dass jeder für seine Arbeit ein kleines Taschengeld erhält.
Nachdem wir esportal offiziell beigetreten waren, fing FACEIT damit an unseren prozentualen Anteil der monatlichen Einnahmen nicht mehr zu überweisen. Stattdessen lud FACEIT den Prozentualen anteil als FACEIT-Punkte auf unser GPL Konto auf. Da wir immer noch laufende kosten hatten, welche wir mit FACEIT-Punkten nicht begleichen konnten, haben wir mehrmals versucht FACEIT zu kontaktieren und zu erklären, dass wir wenigstens für unsere Fixkosten und meine bereits getätigten Ausgaben einen Ausgleich erhalten wollen. Da FACEIT darauf jedoch keine reaktion zeigte, habe ich mich dazu entschieden mit den FACEIT-Punkten zumindest meine kosten auszugleichen. Ich habe ca. 700€ an offene kosten, weswegen ich von den 2,1 Millionen FACEIT Punkten die Teepster erhalten hat auch nur ca. 600.000 FACEIT Punkte ausgegeben habe (Butterfly Knife Vanilla & AK-47 Fire Serpent FT). Mit den restlichen Punkten haben wir keine weiteren Artikel im FACEIT Shop eingekauft, da wir zuerst den genauen Erlös der Items erfahren wollten und ob damit meine kosten schon gedeckt sind. Die Punkte, die übrig bleiben, sollten dann wieder per Spende zurück an die GPL gehen.
Handelsverlauf von Teepster:
https://gyazo.com/1e131b5d681a829b68885d808b05eff7
https://gyazo.com/b08cce6957c0d20ac2e1c064eeb8078c
Anzumerken ist, dass die M4A4 Asiimov von seinen eigenen Punkten, die er bereits hatte, gekauft wurde.
Die restlichen Punkte von Teepster wurden dann wieder von FACEIT der GPL zugeschrieben. Da jedoch immer noch Preise offen waren, wollte “Syyync” diese mit den FACEIT-Punkten begleichen. Da ich wenig damit zu tun hatte veröffentlicht @godsync ein eigenes Statement dazu.
-Kryben