Und täglich lügt das Medientier: Die Fake-Unwetterwarnungen und die Toten


Viele deutsche Medien haben inzwischen durch den finanziellen Druck und den Zwang, um jeden Preis Klicks zu generieren, einen Verkommenheitsgrad erreicht, der vor wenigen Jahren noch unvorstellbar war. Früher war es weitgehend ein USP von Bild und Focus, für Traffic im Digitalen zu lügen, dass sich die Balken biegen. Heute greift die Mehrheit der Medien zum Mittel der pathologischen Lüge, um mehr Klicks zu bekommen. All das ist kein Versehen oder Dummheit, weil es nach Hinweisen nie aufhört. Es ist dreiste und menschenverachtende Berechnung und man muss kein Prophet sein, um sagen zu können: Durch die absichtliche Fehlinformation haben diese Medien Menschenleben auf dem Gewissen. Die Lügner leisten Beihilfe zum Unwettertod.

Warum ist das Vorgehen der Medien so gefährlich und kriminell anmutend?

Fast alle Wetterdienste weltweit unterteilen ihre Hinweise in Watch (D: Vorabinformation) und Warning (D: Unwetterwarnung). Beim Watch wird das gesamte Gebiet umrissen, in dem es ein warnwürdiges Gewitter geben KÖNNTE, meist 6-12 Stunden im voraus. Das ist immer ein riesiges Gebiet, gerne auch halb Deutschland und mehr, das Gebiet wird schraffiert, siehe https://www.dwd.de/DE/wetter/warnungen_gemeinden/warnWetter_node.html (verfällt). In diesem Gebiet ist es MÖGLICH, dass heute Nachmittag/Abend Gewittern kommen KÖNNTEN. Es muss aber nicht. Es ist einfach nur denkbar. Meist ist es so, dass nur eine kleine Minderheit der Menschen in diesem Gebiet ein Gewitter erleben werden.

Hier setzt nun das menschenverachtende Klickschlampentum der Ekelmedien vom Kölner Stadt-Anzeiger, Fuldaer Zeitung, Hessenschau und vieler mehr ein: Sie bezeichnen diese unverbindliche Vorabinformation und pusten diese als "DWD WARNT..." in grossen Buchstaben an einem sonnigen Vormittag wie heute in die Welt.

Was passiert, ist das Lebensgefährliche: Selbst bei den Orten, an denen später Gewitter kommen, geht es viele Stunden, bis sie eintreffen. Da all die Dummmedien die unverbindlichen Vorabinformationen "Unwetterwarnungen" nennen, erwarten aber die User, die das geklickt haben, ein bevorstehendes Gewitter, das aber nicht kommt. Irgendwann setzt sich bei den Leuten der Eindruck fest (die sozialen Medien sind voll von solchen Postings), dass die "versprochenen Unwetter" mal wieder nicht gekommen seien und beschliessen für sich, dass Vorsichtsmassnahmen nicht mehr notwendig sind und tun doch noch all die geplanten Dinge, die sie aufgrund der frei erfundenen Medienmeldungen verschoben hatten.

Manche haben Glück, weil sie zu der Mehrheit im Vorabinfo-Gebiet gehören, bei der nie ein Gewitter kommt - bei denen bleibt nur die gefährliche Erkenntnis: Unwetterwarnungen muss man nicht ernst nehmen.

Die anderen, bei denen viele Stunden später nach der erfundenen "Unwetterwarnung" tatsächlich eines kommt, werden durch das Unwetter überrascht werden. Viele Stunden nach der Lügengeschichte wird kein Zusammenhang mehr gesehen, es wäre auch völlig abseitig, von den Leuten zu erwarten, dass sie 10 Stunden vor der MÖGLICHKEIT eines Unwetters durchgehend zuhause bleiben.

Die echte Unwetterwarnung, meist eine halbe bis ganze Stunde zeitnah vor dem Ereignis, wird dann durch die Täuschermedien meist nicht mehr verbreitet (hamwa ja schon vormittachs), weil sie ja weniger gut klicken würde. Eine echte Unwetterwarnung gilt auch nur für ein kleines Gebiet und würde auch lange nicht so viele Klicks erzeugen wie die frei erfundene "Warnung" für ein ganzes Bundesland. Deshalb lesen die meisten Menschen nur eine Fake-Unwetterwarnung, die später fast nie eintreffen wird und hören furchtbarerweise nicht mehr von der echten Unwetterwarnung, so sie denn kommt.

Dadurch, dass die meisten Menschen nach vielen Stunden denken, dass es ja doch nix geworden sei mit den Unwettern, sind sie dann bei der Eintreffzeit der echten Gewitter in einer verwundbaren Position. Viele Unwettertode sind schwer erklärbar, wenn man nicht die systematische Falschinformation vieler Medien in Betracht zieht.

In manchen Redaktionen sitzen abgebrühte, widerliche Zyniker, die für ein paar Klicks mehr Menschenleben systematisch in Gefahr bringen, auch heute Vormittag wieder. Deren Risiko ist null. Dem Presserat ist sowieso alles egal und all die Leute, die nie oder viel später ein Unwetter erleben, geben immer Meteorologen die Schuld.

Wer legt den professionellen Menschengefährdern beim Kölner-Stadtanzeiger und anderswo das Handwerk?

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