#Tostedt Ein Eigentor vom Bürgermeister - Kommentar von Rolf Zamponi

Mann, Mann, Mann. Zehn Tage vor der entscheidenden Wahl zum Bürgermeister in Tostedt bremst sich das amtierende Samtgemeindeoberhaupt selber aus.

Dirk Bostelmann (CDU) schickt zwei Jugendliche los, die bei der Verwaltung ihren Bundesfreiwilligendienst absolvieren, um seine Wahlflyer an die Haushalte zu verteilen.

Er mag die beiden kennen, sie mögen gerade im Urlaub sein und ihm von Herzen gern einen Gefallen tun: Nur, ein Bürgermeister sollte wissen, dass er seinen Wahlkampf nicht mit dem Tun von Helfern verquicken darf, die in seiner Verwaltung beschäftigt sind. So etwas geht gar nicht und das hätte der Bürgermeister wissen müssen. Was, Herr Bostelmann, haben Sie sich dabei bloß gedacht?

War es reine Gedankenlosigkeit nach einem wochenlangen Wahlkampf, der viel Kraft gekostet hat? War es der Glaube, es werde schon niemandem auffallen? War es die vermeintliche Gewissheit, was ein Bürgermeister sagt und macht, wird nicht hinterfragt? Selbst wer Bostelmann zugute hält, alles sei schlichtweg aus Versehen geschehen, wird einräumen, das die Aktion kein gutes Licht auf den Politiker wirft. Schließlich muss ein Bürgermeister wissen, was er tut. Er muss die Folgen seines Tun kalkulieren können. Doch welches Kalkül sollte hinter dieser Aktion stecken?

Für die anstehende Wahl jedenfalls hat der CDU-Kandidat ganz ohne Not ein Thema geliefert, das seinem Gegner Peter Dörsam nur allzu gut in die Karten passen wird. Es ist ein wenig so, als ob eine Fußball-Mannschaft im WM-Finale zehn Minuten vor Schluss ein Eigentor schießt. In den meisten Fällen war das dann nicht mehr aufzuholen. Mann, Mann, Mann, Herr Bostelmann.

Quelle: http://www.abendblatt.de/hamburg/harburg/article128777856/Ein-Eigentor-vom-Buergermeister.html

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