Roland Preuss ist dabei nicht einmal originell. Die Kette logischer Fehlschlüsse ist nicht neu. Sie ist bereits vielfach journalistisch verwurstet worden. Herr Preuss regurgitiert sie nur. Ob er genügend recherchiert hat, um auch nur dieses selbst zu bemerken, mag bezweifelt werden.

Die himmelschreiende Gedankenführung könnte man als unfreiwillige journalistische Realsatire ad acta legen, wenn nicht ein Mensch am empfangenden Ende bedrückend ehrenrühriger Unterstellungen stünde. Der Subtext lautet doch:

1. Es ist die Schuld von Herrn Kachelmann ist, dass

a. ihn eine Frau aus Rache eines Verbrechens bezichtigt hat, das er nicht begangen hat,

b. die Strafverfolgungsbehörden ihn voreilig, d.h. z.B. ohne kritische Würdigung der Motivlage und der offensichtlichen Selbstverletzungen der Anzeigenerstatterin verhafteten,

c. als immer mehr Lügen der Anzeigenerstatterin offenbar wurden, die Behörden nicht richtig (Verfahrenseinstellung) handelten, sondern falsch (z.B. Mitteilung an die Presse “seine DNA war am Messer“ – eine Lüge!),

d. Verflossene für fünfstellige Euro-Beträge falsche und medienwirksam aufgebauschte Stories verkauften,

e. Durch c. und d. entstand öffentlich der Eindruck, dass an dem hanebüchenen Vorwurf „etwas dran“ sein muss,

f. das Gericht sich um die gebotene, weil peinliche und möglicherweise teure Feststellung gedrückt hatte, nämlich: Der Kaiser hat keine Kleider! Wir sind alle einer Lügnerin aufgesessen!

2. Es ist deshalb auch die Schuld von Herrn Kachelmann, dass Frauen keine Anzeigen erstatten.

3. Es ist deshalb auch die Schuld von Herrn Kachelmann, dass Vergewaltigungen (vielleicht sogar auch andere Verbrechen, vielleicht sogar weltweit – die Verknüpfung zu Indien hatten wir auch schon mal!) steigen, weil die Täter keine Strafe befürchten müssen.

Man versetze sich doch einmal in die Lage von jemandem, der aufgrund eines falschen Vorwurfs viel verloren hat. Wie wäre einem zu Mute, wenn man solche Unterstellungen auch noch Jahre nach dem Freispruch lesen müsste?

Ralf Höcker und sein Team haben die schlimmsten journalistischen Auswüchse mit großem Erfolg bekämpft, und tun dies weiterhin. Die Lüge von Frau Dinkel wird bald vollständig in den Frankfurter Gerichten aufgedeckt sein. Wenn die Öffentlichkeit dann erfährt, was eine Lüge aus Rache bewirken kann (und nebenbei bemerkt, was das alles den deutschen Steuerzahler gekostet hat) wird sich die Frage der politischen Korrektheit vielleicht sogar für Journalisten wie Herrn Preuss differenzierter stellen.

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