Teufel100

Sven Buchien · @Teufel100

20th Mar 2014 from TwitLonger

Wer "Nachdenkt" und zu dem Schluss kommt, dass es fair ist, wenn ein Langzeitarbeitsloser 6 Monate lang weniger Geld fürs Warenverräumen bekommt (als Beispiel), als jeder andere, der hat irgendwie nicht richtig nachgedacht oder ist sich nicht bewusst, welche Jobs im Niedriglohnsektor angeboten werden. Da ist nämlich nicht viel mit anlernen oder so, entweder du kannst die Tätigkeit nach einer Woche oder du kannst wieder gehen.

Wer "Nachdenkt" und zu dem Schluss kommt, dass den Langzeitarbeitslosen dadurch geholfen wird, der hat noch nicht verstanden, dass es dadurch zu Rotationen kommen wird. Es gibt genügend Langzeitarbeitslose, die man immer mal wieder auswechseln kann. Der Mindestlohn wird dadurch aufgeweicht und es wird weiterhin Löhne unter 8,50 Euro geben.

Was bedeutet aber mindestens? Laut Duden hat es folgende Bedeutung:


a.) (auf etwas zahlenmäßig Erfassbares bezogen) auf keinen Fall weniger als
b.) auf jeden Fall; wenigstens, zumindest

Quelle: http://www.duden.de/rechtschreibung/mindestens

Das Wort Mindestlohn bedeutet also, dass es "auf keinen Fall weniger als..." sein darf. Auf keinen Fall, also auch nicht bei Langzeitarbeitslosen oder bei unter 18 jährigen. Dasselbe gilt übrigens auch für Existenzminimum, aber dort wissen wir ja schon lange, was die SPD dort für eine Deutung hat.

Der Mindestlohn soll ja eine Grenze festlegen, nur wozu sollte die gut sein, wenn ich diese Grenze gleich wieder unterschreite? Wenn ich gleich wieder Ausnahmen von dieser Grenze festlege? Für nichts...

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