@DerLarsHahn @xingfinder @Pretioso @LinkedInsider Die Antwort geht so sicherlich nicht.
1. Akamai müsste gegen US Recht verstoßen, um die Behauptungen von XING zu erfüllen. Nach wie vor: XING braucht einen Cloud Provider bzw. Datenverarbeiter, dessen HQ außerhalb der USA sind. Wo die Server physisch stehen, ist rechtlich völlig irrelevant.
Genaugenommen ist der Affentanz von @XING_de hier unerträglich.
Deshalb noch einmal langsam zum Mitlesen:
2. Ein Unternehmen, dessen HQ in den USA stehen, unterliegt US Rechtsnormen und ist deshalb gezwungen (!), bei Aufforderung die Daten herauszugeben - egal ob sie ihre Server in Deutschland stehen haben oder dort eine GmbH haben, die in Frankfurt einen Server hat. Der Serverstandort hat keinerlei rechtliche Relevanz.
Entscheidend für die Rechtsnorm ist: Wo sind die HQ des Datenverarbeiters bzw. Cloud-Anbieters?
3. Die Behauptungen in der Antwort auf den lobenswerten Blogbeitrag von Lars Hahn sind daher nicht haltbar. Akamai muss die Daten auf Verlangen herausrücken, und solange ein Unternehmen in Europa Kundendaten (auch teilweise) auf Servern hostet oder von Unternehmen verarbeiten lässt, deren HQ in den USA stehen, werden diese Daten dort herausgegeben werden müssen. Könnte sein, dass ich mich hier bereits wiederhole.
4. Wie XING selbst in seiner eigenen Datenschutzerklärung schreibt, gelten die strengen Datenschutzbestimmungen Deutschlands genau nicht für US Anbieter. Bei einem solchen hat XING aber offenbar seine Daten liegen bzw. zur Verarbeitung.
5. Ich gehe prinzipiell davon aus, dass eine Migration auf einen Cloud-Anbieter mit dt. HQ billiger ist als die Klagsflut, die hier ohnedies anrollen wird, einige RA haben Klagen in Vorbereitung, wie ich höre. Das ist aber wohl XING Verantwortung und XING Budget. XING ist hiermit auf einen rechtlich zwingenden Umstand sogar öffentlich hingewiesen worden - und ein allenfalls daraus der XING AG zB durch Klagen und Reputationsproblem entstehender wirtschaftlicher Schaden unterliegt dann auch allenfalls noch einem Untreue-Tatbestand, sollten die Eigentümer der XING AG darauf bestehen. Das ist hier also nicht originelle Unternehmenskommunikation, sondern ein ganz konkretes, ernsthaftes, rechtliches Problem. Das geht mit keinem Kommunikationstrick weg.
6. Wir, die Community, sind hier auch nicht böswillig und drohen auch nicht mit Klagen etc. (ich hoffe sehr für Sie, dass Sie sich selbst nicht zu einem solchen Fehler versteigen, das wäre bloß eine klasse Eskalation und ein schöner Fall für die nächsten Bücher rund um Social Media Krisen PR - für eines gab's vergangene Woche den PR Wissenschaftspreis und nochmal mediale Aufmerksamkeit - man generiert mit solchen Fehlern also sehr lange ein nachhaltiges Reputationsproblem).
Die Social Media Community ist hier auch zum Spass haben - aber nicht bei diesem Thema.
7. Gerade als Social Media Plattform wäre es empfehlenswert, wenn XING die dazu gehörenden Rechtsnormen kennt - und auch weiß, wie man in Social Media an sich kommuniziert. Will heißen: die Diskussion zu diesem Datenschutzthema wird auf Twitter bleiben und nicht in eine kleine Teil-Öffentlichkeit eines Blogs migriert werden. Ich verstehe schon, dass Sie die Diskussion gerne von Twitter wegbringen möchten - das wird aber nicht gehen.

Noch einmal die Empfehlung: Bringen Sie Ihre Daten bei einem Cloud-Anbieter oder Daten-Verarbeiter mit HQ außerhalb der USA unter - damit sind Sie rechtlich sicher unterwegs und können Ihre eigene Datenschutzerklärung einhalten.

Genau genommen müsste mir XING noch dankbar sein, dass ich mir hier die Zeit nehme und eine gratis Auskunft erteile (die freilich noch (!) Spezialwissen ist, trotzdem: immer gerne) - und die sonst einen schönen Präzedenzfall vor Gericht abgibt - oder mehrere. Die Frage ist, ob XING das dringend braucht oder ob man PR nicht lieber mit positiven Themen macht. Zum Beispiel mit einem Dank an die Community für diesen zentralen Hinweis. Die Community gegen sich aufzubringen ist speziell für einen Social Media Dienst wie Ihren sicherlich keine gute Idee. Auch das um den Brei herum diskutieren wie aktuell verlängert nur die Negativ-PR und schadet jeden Tag, den sie anhält. Und sie wird anhalten.

Umgekehrt wäre es vermutlich günstig, die Community für einen relevanten Hinweis zu bedanken und zügig zu reagieren. So much for positive Social PR, die ich Ihnen durchaus wünsche. Eine für dumm verkaufte Community wird eher ungünstig reagieren und schließlich final abwandern, Monopol liegt ja bekanntlich keines vor, ganz im Gegenteil. Eine für Hinweise bedankte Community ist hingegen sicher ein gutes Investment in positive Reputation auf Social Media. Es liegt somit an Ihnen.

Reply · Report Post