30.01.2013 - Soeben habe ich mit Gust #Mollath telefoniert. Habe ihm davon erzählt, daß ich momentan sehr wütend bin, es mich zutiefst entsetzt, mir die Worte fehlen, was mit ihm gemacht wurde (Einzelhaft 6 Monate). ( https://twitter.com/Muschelschloss/status/296705105720389632 )

Auszug aus: http://opablog.net/2013/01/30/fall-mollath-wenig-beachtete-details/

"Ein drittes Detail ist mir erst jetzt bewußt geworden (Für dieses “jetzt bewußt werden” gab es einen bemerkenswerten Anlaß, doch das kann ich jetzt nicht ausführen.): Im genannten fünften Video berichtet Gustl Mollath, daß er monatelang (Wie lange genau?) in völliger Isolation gefangen gehalten wurde, ”23 Stunden am Tag, Fenster geschlossen, Einzelhofgang”. Wie ist so etwas möglich? Wer kann das verfügen? Mit welcher Begründung? Gab es dafür eine Rechtsgrundlage (die in diesem Fall wohl als “Rechtsgrundlage” zu bezeichnen wäre)? Gab es dafür keine Rechtsgrundlage? Wann wurde diese Form der “Verwahrung”, die wohl treffender als verschärfte Bestrafung ohne Strafurteil zu bezeichnen wäre, beendet? Mit welcher Begründung?"


Gustl habe ich dazu heute befragt:
Er war damals im Bezirkskrankenhaus Straubing. Im August 2006 kamen der Stationsarzt und 2 Pfleger in sein Zimmer und brachten in auf eine andere Station. Dort saß er insgesamt 6 Monate - von August 2006 bis Februar 2007 - in Einzelhaft. Geschlossener Gang, Fenster geschlossen, sehr heiss, weil Hochsommer ... 23 Stunden am Tag. Vorgeworfen wurde ihm, daß er eine Pflegerin beleidigt haben soll. Er empfand es als sehr schlimm, zumal es Sommer war und es ausserordentlich heiss war. Keine Frischluft ...

Furchtbar, wenn man sich das vorstellt. Diese Willkür, dieses Ausgeliefertsein....


Gustl weiß, daß ich vom heutigen Telefonat zwischen ihm und mir berichte und ich habe auch die ausdrückliche Erlaubnis dazu.

Wir haben ca. 20 Minuten über alles Mögliche
geplaudert. Auch das Lachen kam nicht zu kurz. Habe das Gefühl, daß es ihm soweit gut geht. Mittlerweile kennen wir uns ja schon ein bisschen und von daher kommt auch das Lachen nicht zu kurz.

Gustl bedankt sich sehr für die tolle Unterstützung im Netz - auch daß alles öffentlich gemacht wird.

Er hat viel zu tun. Bekommt viel Post, ist guter Dinge. Habe das Gefühl, daß es ihn motiviert, zu hören, daß viele "da draussen" für ihn kämpfen, veröffentlichen, er nicht mehr alleine ist, Unterstützer hat. Es motiviert ihn, so mein Gefühl.

Haben auch darüber gesprochen, wenn er mal frei ist.

War ein ansprechendes und sehr freundschaftliches Telefonat. Mehr möchte ich nicht erzählen.

Liebe Grüße vom @Muschelschloss
https://twitter.com/Muschelschloss

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