Volker_Beck

Volker Beck · @Volker_Beck

11th Nov 2012 from Twitlonger

Der Vatikan und die Piusbrüder haben das gleiche Problem: Sie wollen Glaubensfreiheit und Menschenrechte nicht als Fundament pluralistischer Gesesellschaften akzeptieren.



NIcht die katholische Sexuallehre, sondern die Menschenrechtsverträge, einschließlich des Diskriminierungsverbotes, sind die Grundlage der Gesetzgebung im säkularen Staat. Zur Glaubensfreiheit gehört eben auch die negative Glaubensfreiheit für Nicht- und Andersgläubige, nicht nach den Vorstellungen der römisch-katholischen Lehre leben zu dürfen.



Aus dem Diskriminierungsverbot im UN-Zivilpakt folgt auch die Beseitigung des Eheverbotes für gleichgeschlechtliche Paare. Es steht der Kirche frei, ihre Mitglieder und Anhänger dazu aufzurufen, von dieser rechtlichen Möglichkeit nicht Gebrauch zu machen.



Wenn Rom, dies nicht akzeptiert, dann haben sich nicht nur die Piusbrüder, sondern auch der Papst von der Erklärung des II. Vaticanum DIGNITATIS HUMANAE ÜBER DIE RELIGIONSFREIHEIT (http://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/documents/vat-ii_decl_19651207_dignitatis-humanae_ge.html) entfernt. Dies wäre ein schlimmer Rückfall in voraufklärerische Lehren.

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