Kommentar: S-Bahn bis nach #Tostedt? Mumpitz auf Schienen!

Kommentar: S-Bahn bis nach Tostedt? Mumpitz auf Schienen!
CDU-Mann Heiner Schönecke hat einen Traum: Wäre es nicht schön, mit der S-Bahn von der Hamburger Innenstadt, beispielsweise vom Jungfernstieg aus, ohne umzusteigen direkt bis nach Tostedt oder Lüneburg zu fahren? Und das auf den bereits vorhandenen Gleisen. Ein schöner Traum, aber seien wir ehrlich: Das ist schlichtweg Mumpitz!

Denn was auf der S 3-Strecke zwischen Harburg und Stade mit dem Wechsel von der Stromschiene zur Oberleitung inzwischen fast reibungslos funktioniert, muss nicht automatisch auch für andere Strecken gelten. Bis auf den stündlichen Metronom nach und von Cuxhaven sowie vereinzelte Güterzüge hat die S-Bahn hier kaum Konkurrenz zu fürchten.

Anders die zweigleisige Trasse Hamburg-Bremen: Auf ihr wird der komplette Intercity- und Güterverkehr von Norddeutschland ins Ruhrgebiet abgewickelt - und der Metronom quetscht sich dabei in die schmalen Zeitfenster. Und als schwächstes Glied in der Kette muss er warten, wenn ein IC Verspätung hat. Eine S-Bahn mit festem Takt - in der Hauptverkehrszeit alle zehn oder 20 Minuten - kann sich diese Fahrplanabweichungen nicht leisten.

Im Nordosten der Metropolregion Hamburg hat man die Zeichen der Zeit erkannt: Die geplante S 4 vom Hauptbahnhof nach Bad Oldesloe wird auf einem eigenen Gleisbett fahren. Das ist der einzige Weg, um den Verkehrsinfarkt auf den Schienen zu verhindern.

Jan-Barra Hentschel

Quelle: http://www.han-online.de/incoming/article90668/Kommentar-S-Bahn-bis-nach-Tostedt-Mumpitz-auf-Schienen.html

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