V!ll! Þ. Hermannsson · @willizblog
5th Jun 2012 from Twitlonger
Freibad #Tostedt - Befragung ein Schlag ins Wasser?
Die Tostedter wollen ihr Freibad behalten - und es in ein Naturbad umwandeln lassen. So lautet das Ergebnis der Bürgerbefragung, das seit gestern vorliegt. Für den Erhalt des Ist-Zustands stimmten 28 Prozent, für die Sanierung 20,8 Prozent, für den Umbau zum Naturfreibad 34,2 Prozent und für die Schließung 17 Prozent. Beteiligt hatten sich an der Umfrage aber nur 8141 Bürger (38,6 Prozent) der 21 067 Wahlberechtigten in der Samtgemeinde.
Die politischen Vertreter bewerten das Ergebnis unterschiedlich: Die Grünen freut der große Zuspruch für die Naturbad-Variante, die die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Bettina Wagner selbst ins Spiel gebracht hatte. "Wenn die Tostedter ein ökologisches Bad wollen, sollte es auch so gebaut werden", sagte sie. Die Wahlbeteiligung sei "nicht so schlecht". Auch SPD-Fraktionschef Klaus-Dieter Feindt sieht in dem Ergebnis ein klares Votum fürs Bad. "Für uns war immer klar, dass wir ein Bad brauchen, wo sich Menschen zum Schwimmen treffen können."
Harald Stemmler (Wählergemeinschaft) ist über die Beteiligung enttäuscht: "So kann man mit dem Ergebnis nichts anfangen. Die Beratungen fangen jetzt wieder von vorn an." Er vermisse eine echte Bürgerbewegung für das Bad.
CDU-Fraktionschef Rolf Aldag hätte sich gern noch ein paar mehr ausgefüllte Stimmzettel gewünscht. "Zumindest haben wir ein klares Bild für den Betrieb eines Bades." Die Bewertung im Detail werde noch schwierig: "Soll man die Befürworter eines konventionellen Bades zusammen betrachten oder die Befürworter einer Sanierung?"
Während Tostedts Gemeindebürgermeister Gerhard Netzel (SPD) mit Wahlbeteiligung und Ergebnis zufrieden ist und selbst für das Naturbad plädiert, ist Samtgemeindebürgermeister Dirk Bostelmann (CDU) über die Wahlbeteiligung entsetzt. "Das heißt, dass 61,4 Prozent nichts gesagt haben. Oder auch: 10,8 Prozent aller Bürger wollen den Ist-Zustand erhalten, 13 Prozent ein Naturbad. Das ist kein eindeutiges Ergebnis."
Kritik gab’s auch von den Wählern selbst. Yvonne Erxleben, Betreiberin der Facebook-Seite "Rettet das Tostedter Freibad", weiß von zahlreichen Tostedtern, die keine Stimmzettel bekommen haben. Wie es weitergeht, wird im Samtgemeinderat behandelt, "und das wird noch große Schwierigkeiten bereiten", glaubt Bostelmann. Denn trotz des offiziellen Charakters der Befragung ist sie nicht rechtsverbindlich.
Quelle: http://www.han-online.de/Harburg-Land/article90803/Befragung-ein-Schlag-ins-Wasser.html