#Ousmane #Abschiebung verhindern: Hier ist eine Zusammenfassung seiner Geschichte. Bitte lesen!!!

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich war Mitglied einer Studentenvereinigung der Universität von Conakry. Dessen Name ist „syndicat des étudiants de l'université de Conakry (S.E.U.C.), wo ich die Aufgabe des Sprechers inne hatte.

Unsere Vereinigung hat seit dem Studienjahr 2004-2005 Demonstrationen und Proteste organisiert. Zeitgleich haben durch unsere Koordinationsarbeit Proteste an den Universitäten „Université de Kankau“ und „Université de Kindia“ stattgefunden. Der Großteil dieser Proteste/Demonstrationen wurde von der Polizei und Spezialeinheiten zerschlagen.
Im Studienjahr 2005-2006 wurde erneut der Großteil unserer Kundgebungen von der Polizei zerschlagen.
Eines Tages erhielten wir vom Bildungsminister Aboubacou Soumah eine Vorladung, in der er nach der Führung unserer Vereinigung verlangte. Ich und 2 andere nahmen diesen Termin wahr. Wir wurden vom Bildungsminister und seinem Kabinett empfangen, und es waren auch Fotographen anwesend, die medienwirksame Bilder dieses Treffens machten. Der Minister verlangte von uns, ihm unsere Forderungen zu überreichen, was ich persönlich tat. Direkt danach beendete er das Treffen.
Wir waren überrascht von seinem Verhalten, und warteten auf eine Antwort oder ein Folgetreffen. Nach einer langen Periode vergeblichen Wartens, plante ich erneut eine Kundgebung. Diese sollte vor dem Rathaus von Conakry stattfinden. Jedoch wurde ich zusammen mit meinen Mitstreitern am Vortag dieser Kundgebung im Hof der Universität vom Geheimdienst festgenommen. Man brachte uns in die „Sicherheitszentrale“ von Kaloum (Bundesstaat in dem sich Conakry befindet).
In der „Sicherheitszentrale“ war ich die ganze Zeit über in Einzelhaft. Sie hielten mich 25 Tage ohne Kontakt zur Außenwelt dort fest. Ich wurde mehrfach gefoltert. In Folge der Mishandlungen hatte ich zahlreiche Blutergüsse und Platzwunden am ganzen Körper und im Gesicht. Außerdem brach man mir mein rechtes Bein und folterte mich mit Stromkabeln. Die Narben dieser Folterungen zeigte ich den österreichischen Behörden während einer Einvernahme am 19.11.2010.

Nach meiner Freilassung musste ich zwei Wochen im Krankenhaus verbringen. Danach ging ich zu meinen Eltern um zu genesen.
Im Studienjahr 2006-2007 waren die Universitäten aufgrund umfangreicher Streiks und Unruhen im Land praktisch geschlossen.
Im Januar und Februar 2007, als breite Proteste gegen die Regierung im Gange waren erhielt ich Morddrohungen vom Regime.
Am 22. Februar schließlich eröffnete das Militär das Feuer auf die Demonstranten, die alle unbewaffnete Zivilisten waren. Dabei gab es Tote und in Folge viele Inhaftierungen und Folterungen. Ich selbst war mit meinen Eltern in Kindia, wo wir ebenfalls Kundgebungen organisierten. Am 23. Februar kamen Militärs und stürmten unser Haus. Sie nahmen meine Eltern fest. Ich hörte die Schreie und sah die Militärs durch das Fenster, woraufhin ich durch ein Fenster flüchtete. Sie zerstörten das Haus meiner Eltern und nach einiger Zeit musste ich erfahren, dass meine Eltern nicht zurück kamen und getötet wurden.

In der Folge flüchtete ich nach Europa. Am 01.04.2007 kam ich in Österreich an und stellte am gleichen Tag einen Asylantrag. In Traiskirchen wurde ich erkennungsdienstlich erfasst, was mir große Sorgen bereitete, da dies der gleiche Vorgang war, den ich bei meiner Verhaftung in Guinea erlebt hatte.
Nach einigen Tagen wurde ich in ein Dorf verlegt. Ich erhielt keine Informationen und hatte kein Recht eine Arbeit anzunehmen. Ich bekam den Eindruck, dass man mich dort festhielt um die Regierung meiner Heimat über meinem Aufenthaltsort zu informieren, um ihnen zu ermöglochen mich zu finden. Die Angst wurde so unerträglich, dass ich nach dem Bahnhof fragte, von wo aus ich nach Wien fuhr. In diesem Zug lernte ich eine Frau aus Guinea kennen.
Durch ihre Kontakte konnte ich mit ihr zurückreisen und unter falschem Namen 3 Jahre in Guinea leben.
Dieses Jahr wurde allerdings meine wahre Identität aufgedeckt.
Da ich mich nicht mehr in Sicherheit wähnen konnte, entschied ich meine Tochter Aissaton mit mir zu nehmen und die Familie zu verlassen. Ich brachte sie zu einer Bekannten, Marie Louise, nach Conakry. Mittlerweile befinden sich die beiden in Angola. Ich selbst flüchtete nach Gambia, wo mir eine Freundin, Abibatou, half in der Nacht des 11.Juli 2010 einen Flug über Brüssel nach London zu bekommen. Direkt nach der Ankunft am Morgen des 12. Juli stellte ich dort einen Asylantrag. Sie fanden heraus, dass ich bereits in Österreich einen Antrag gestellt hatte und deshalb nur dort Asyl bekommen könnte. Am 17. August 2010 wurde ich nach Schwechat geflogen, wo mich die Polizei in Empfang nahm und direkt ins Gefängnis sperrte.

Ich flehe Sie an mir zu helfen. Ich weiß, dass ich mich in einem Land befinde, in dem die Menschenrechte respektiert werden und eine Abschiebung nach Guinea bedeutet meinen Tod, wenn ich dort den Behörden übergeben werde.

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